Die beste Distribution finden

Die beste Distribution finden

Die beste Distribution finden ist keine so einfache Sache.

Seit langem schon, teste ich Linux Distributionen auf Herz und Nieren.

Immer wieder lade ich mir die neuesten Distros auf meinen Computer runter.

Nicht wie die meisten Distro Tester verwende ich für den Test nicht nur eine Virtuelle Maschine sondern installiere die Distros richtig auf eine richtige Festplatte und das nicht nur auf einem Computer.

Die Installation auf eine richtige Festplatte zeigt die wirkliche Stabilität und Kompatibilität des Systems. Viele Distros funktionieren ausgezeichnet in einer virtuellen Umgebung aber bei der richtigen Installation gibt es zum Teil ernsthafte Probleme und das auf dem gleichen System.

Die Rangliste auf Distrowatch.com ist nicht relevant, sie basiert nicht auf echten Installationen sondern nur wieviele male eine anklickt wird.

Würde man testen wieviele Distros wirklich eingesetzt werden und auch produktiv genutzt werden, gäbe das ein völlig anderes Bild.

Linux Mint

Die meisten setzen vermutlich auf Linux Mint. Das war auch eine meiner ersten Distros und Mint funktioniert gut. Aber es gibt auch einige Punkte die gegen Mint sprechen:

1. Die Aktualität des Kernels. Klar man kann einen aktuellen Kernel installieren. Dieser stammt dann allerdings nicht aus dem Mint Repository. In meinen Tests funktionierte das recht gut, aber nicht stabil genug.

2. Für liebhaber neuster Technik und Gamer ist ein aktueller Kernel der wichtigste Punkt, in Anbetracht bestmöglicher Grafikleistung ist man mit dem aktuellsten Kernel am besten bedient. Dieser bringt schon die besten Treiber mit. Man muss keinen separaten Treiber installieren.

3. Die Systemupdates erfolgen nicht rollend sondern etwa 4 x im Jahr. Sie erfolgen zwar automatisch, was toll ist vor allem für Einsteiger. Es gibt aber immer wieder Probleme mit Updates. Die meisten Distributionen tendieren immer mehr zu Rolling Release Distros, denn das funktioniert ausgezeichnet und vor allem stabiler als Festrelease Systeme. Das hat Archlinux klar bewiesen.

4. Die Menge der Auswahl an Software ist ein Schlüsselfaktor für eine Distribution. Dieser Faktor wird in allen Test vernachlässigt. Hier gibt es zwar mit Debian eine Distribution mit einem riesigen Repertoire. Aber Qualität kommt vor Quantität. Hier haben die Arch basierten Linuxe die Nase vorn. Manjaro schneidet hier sehr gut ab mit dem eigenen Repository das Software enthält die von der Manjaro Community getestet wird und absolut stabil läuft. Wenn man dann noch das AUR dazu nimmt als zusätzliches Repository wird es richtig interessant.

Voraussetzung ist das man nur dann Software aus dem AUR einsetzt wenn man im regulären Repository keine passende Software findet, denn sonst hat man ein Stabilitäts Problem, denn die Software aus dem AUR ist nicht getestet und einige Programme funktionieren nicht.

5. Die Aktualität der Programme ist nicht schlecht, könnte aber besser sein. Ich persönlich will ein Programm das über die neusten Features verfügt, denn damit kann man einfach mehr anstellen. Zum Beispiel neuste LibreOffice denn je neuer desto besser sind auch die Import und Export Funktionen für Office Dateien.

Stabilität einer Distro

Die Stabilität einer Distribution und eine möglichst einfache und stabile Installation sind für mich sehr wichtig bei einer Distribution.

Es kann auch bei der Installation von Manjaro Probleme geben, es gibt keine Fehlerfreien Systeme. Ganz selten misslingt eine Manjaro Installation.

EndeavourOS

Das ist bei EndeavourOS anders. EndeavourOS hat mit der Version vom September 2022, bei der Dezember Version und bei der Version vom Januar 2023 Probleme mit dem Bootmanager. Die Stabilität von EndeavourOS ist nicht optimal, das liegt vermutlich auch an der direkten Anbindung des AUR Respository.

Die Integration zur Auswahl des Boot Managers in Calamares ist noch fehlerhaft (Januar Version). Auf meinem System konnte ich kein Boot Programm auswählen. Wenn ich dann aber mehrmals auf weiter geklickt habe, ging die Installation weiter.

Nachdem ich dann auf installieren geklickt habe erschien wieder der Bildschirm zur Auswahl des Bootprogramms. Wenn man hier einfach wartet, findet im Hintergrund trotzdem die Installation ihren Fortgang und irgendwann kommt der Bildschirm mit der Meldung das die Installation beendet ist.

Nach der Installation stellte ich fest das der Bootmanager die Startdateien der anderen Distribution auf der gleichen Platte zerstört hat.

Nachdem schon die Version vom September ein Problem mit dem Bootmanager hatte setzt sich das Problem auf andere Weise bei der Dezember Ausgabe fort.

Bei den vielen Installationen die ich mit EndeavourOS gemacht habe, hatte ich des öfteren Probleme. Zum Teil traten die Probleme bei der Installation auf, zum Teil direkt nach der Installation oder auch nach kurzer Zeit im Gebrauch.

Ausserdem gibt es Probleme auf meinem Notebook beim Start von Xwindows wird kein Hintergrundbild dargestellt und die Taskleiste funktioniert nicht richtig, sowie das Anwendungsmenü. Dafür funktioniert dann KDE mit Wayland ausgezeichnet.

Auch EndeavourOS hat mit der Willkommen App und mit Kernel-Manager AKM zwei ganz tolle Werkzeuge dabei.

Manjaro

Auch mit Manjaro hatte ich ab und zu Probleme, aber diese liessen sich meist schnell lösen oder waren unwichtig für den Betrieb des Systems. Wobei ich die Systeme auch immer ausreize. Die meisten Probleme mit Manjaro gibt es im Zusammenhang mit der Anbindung des AUR (Arch Linux Repository).

Die Installationen verlaufen immer positiv, ausser beim kopieren des Images auf den USB-Stick gibt es Probleme. So werden einige USB-Sticks zu heiss beim beschreiben, oft erst bei der Wiederholung eines Schreibvorgangs. Ich glaubte die Sticks wären kaputt, aber nach dem Abkühlen funktionieren sie wieder ohne erkennbare Fehler.

Das Bootmenü von Manjaro ist zudem schön und äusserst praktisch. Wenn man mehrere Betriebssysteme installiert hat, erkennt er diese so zuverlässig wie kein anderes System, und listet diese auf. So kann man bequem beim start des Computers im Bootmenü von Manjaro wählen welches Betriebssystem man starten möchte.

Wenn man allerdings mehr als 4 System installiert, wird das 5. nicht mehr erkannt. Dieses lässt sich dann nur noch über das Bootmenü des Computers starten.

Manjaro verwendet zwar nicht die aktuellste Software aber immer noch viel aktuellere Software als die meisten anderen Distributionen die nicht auf Archlinux basieren.

Das Manjaro Respository ist aber gerade weil es zuerst durch die Community getestet wird ausgesprochen stabil. Manchmal wartet man etwas länger auf ein Software Update. So wurde zum Beispiel die KDE Plasma 5.24 erst etwa 5 Wochen nach deren erscheinen ausgeliefert.

Mit dem Manjaro Hardware Manager mhwd gibt es ein Tool das wirklich toll ist.

Man kann damit vor allem ganz leicht einen anderen Kernel installieren.

Mit der neusten Version vom Januar habe ich Probleme wenn ich Proprietäre Treiber installiere.

Garuda

Die Software bei Garuda ist besonders aktuell, beziehungsweise oft zu aktuell. So erschien zum Beispiel die Beta Version von KDE Plasma im Chaotic Repository von Garuda. Die Stabilität von Garuda lässt zu wünschen übrig. Das wird auch hier an der Verwendung des AUR Respository liegen.

Bei der Auswahl des Images würde ich empfehlen Garuda Linux KDE lite zu wählen, da es ohne den grafischen Schnick schnack daher kommt. Diese Version ist wesentlich schneller, stabiler und genügsamer als die anderen.

Das eigene Respository Chaotic ist interessant da es im Gegensatz zum AUR kompilierte Programme enthält die schnell installiert sind und gut funktionieren. Chaotic kann man auch unter Manjaro installieren. Zum Teil funktioniert Chaotic besser als das AUR.

Im AUR hat es keine kompilierten Programme, sondern nur Skripte, welche bei der Installation ausgeführt werden. Diese Skripte funktionieren zum Teil gar nicht.

CachyOS

CachyOS ist ein System von Profis. Sie haben ein paar tolle Tools eingebaut, wie zum Beispiel den Kernel-Manager. Dieser ist aber auch nur von Profis zu bedienen. Das System ist noch sehr neu und ist noch nicht ganz ausgereift. Wenn man das System testet merkt man das noch nicht alles rund läuft.

Die Taskleiste unten sieht schick aus, weicht aber von einer Standard Plasma Taskleiste weit ab, durch die spezielle Formatierung. Das bringt eine Fehleranfälligkeit, denn wenn man so auf dem System herumspielt kommt es vor das man die Formatierung ungewollt verändert. Das dann wieder zu reparieren ist eine schwierige Angelegenheit. Man installiert dann einfacher eine Standard Plasma Taskleiste, welche zudem praktischer ist für die alltägliche Arbeit.

Auch CachyOS verwendet ein eigenes Respository. Viele Programme im Repository wurden optimiert auf Schnelligkeit. Das bringt auch wirklich viel und ist eine echte Innovation. Darum werde ich CachyOS genau im Auge behalten. ChachyOS wirkt auf mich wie eine Mischung von EndeavourOS und Manjaro.

Das Design von CachyOS ist etwas speziell aber eigentlich stimmig und modern. Dieses Design kann man aber leicht seinen Vorlieben anpassen.

RebornOS

Lange Zeit war RebornOS eine sehr instabile Sache. Das Installationsprogramm war extrem fehlerbehaftet und wenn man es schaffte RebornOS zu installieren, hatte man mit vielen Problemen zu kämpfen. Mit der neusten Version hat sich das massiv verbessert. Ich konnte keine Probleme feststellen.

Die beste Distribution finden
Mehr Videos findet man auf meinem Youtube Kanal linuxcoach: https://www.youtube.com/@linuxcoach Distrowatch Ein weiterer Interessanter Artikel zu diesem Thema: https://computer-experte.ch/endeavouros-welcome-app/