Eine immer wieder auftauchende Frage ist wo die soeben über die Paketverwaltung installierten Programme eigentlich installiert beziehungsweise gespeichert werden.
Es kann vorkommen das man eine Datei mit einem bestimmten Programm öffnen möchte, aber das Programm wird nicht aufgelistet oder man wird aufgefordert den Speicherort des Programms anzugeben.
Unter Windows sind eigentlich die meisten Programme unter C:\Programme zu finden und man kann mit einem Doppelklick, auf die Datei mit der Endung EXE, in der Regel das Programm starten.
Prinzipiell sind unter Linux alle über die Paketverwaltung installieren Programme im Ordner: /usr/bin zu finden. Eine allgemeine Regel ist dies allerdings nicht, denn technisch gesehen ist es egal ob eine Programm in /usr/bin, im Homeverzeichnis oder in einem anderen beliebigen Ordner installiert wird.
Bei Eingabe von einem Programm-Namen im Terminal (z.b. dolphin) öffnet sich das Programm, zumindest ist das meistens so oder es wäre angenehm wenn es immer so wäre. Warum ist das so?
Dies liegt an den sogenannten Umgebunsvariablen. Wie schon gesagt könnte ein Programm auch in /home/user/programm liegen, wenn man dann jedoch den Namen des Programms ins Terminal eingibt wird das Programm ohne Vorarbeit nicht gestartet. Hier ist die Angabe des vollständigen Pfades von Nöten.
Du kannst dir mit:
which programm oder whereis programm
in der Konsole anzeigen lassen wo das jeweilige Programm liegt.
Umgebungsvariablen finden sich nicht nur auf Windows-Systemen, sondern sind auch auf jedem Linux-System vorhanden. Darüber hinaus gibt es unter Linux auch Shell-Variablen. Der Unterschied besteht darin, dass Umgebungsvariablen global verfügbar sind, während Shell-Variablen nur in der aktuellen Shell zur Verfügung stehen.
Umgebungsvariablen ausgeben
Öffnet das Terminal und gebt den Befehl env ein. Dies zeigt Euch alle Umgebungsvariablen an. Wenn Ihr durch die Liste scrollt, werdet Ihr zum Beispiel die den Wert für die Variable HOME finden; es sollte der Pfad zu Eurem Home-Verzeichnis sein.
Mit grep kann die Ausgabe nach einer bestimmten Zeichenfolge gefiltert werden. Anstatt also die angezeigte Liste Zeile für Zeile durchzusehen, um die Umgebungsvariablen HOME zu finden, kann auch einfache
env ❘ grep HOME
HOME=/home/benutzername
verwendet werden.
Es gibt noch einen anderen Weg. Denn mit printenv lässt sich ebenfalls eine Liste mit den Umgebungsvariablen anzeigen. Darüber hinaus kann mit printenv direkt ein bestimmter Wert abgefragt werden:
printenv HOME
/home/benutzername
Shell-Variablen ausgeben
Die Shell-Variablen lassen sich mit set anzeigen. Diese Liste ist aber in der Regel sehr lang, denn es werden zusätzlich die Umgebungsvariablen und die Shell-Funktionen angezeigt. Deswegen bietet sich der Einsatz von less an:
set ❘ less
Außerdem kann set ebenfalls mit grep kombiniert werden. Im folgenden Beispiel wird damit nach dem Wert der Shell-Variablen PS1 gesucht:
set ❘ grep PS1
PS1='[\u@\h \W]$ ‚
Ausgabe einer Variable mit echo
Schließlich kann auch der Befehl echo verwendet werden, um den Wert einer Variablen zu erfahren:
echo $PS1
[\u@\h \W]$
oder
echo $HOME
/home/benutzername
Quelle: https://bodo-schoenfeld.de/umgebungs-und-shell-variablen-unter-linux/
Mehr Videos findet man auf meinem Youtube Kanal linuxcoach:
https://www.youtube.com/@linuxcoach
Ein weiterer Interessanter Artikel zu diesem Thema:
https://computer-experte.ch/linux-programme-installieren/